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Wie fördert L-ARGININ die Durchblutung und Potenz?

Nährstoffe

Arginin ist eine stark basische, stickstoffhaltige Aminosäure. Als direkte Vorstufe von Stickoxid findet sie Anwendung vor allem bei Durchblutungsstörungen und Immunschwäche. Die durchblutungsfördernde Eigenschaft kommt der Bekämpfung von Bluthochdruck, erektiler Dysfunktion und der Erhöhung der sportlichen Leistungsfähigkeit zugute.

Gesamt-Lesezeit: ca. 7 Minuten

1) Allgemeines zu Arginin

Arginin ist eine semi-essentielle Aminosäure, was bedeutet, dass sie grundsätzlich über die Nahrung aufgenommen werden muss, aber zu kleinen Teilen auch aus verschiedenen anderen Aminosäuren gebildet werden kann zB aus Glutaminsäure oder Ornithin.

Arginin wirkt als Gegenspieler zur Aminosäure Lysin, mit der es im Darm den gleichen Transportkanal teilt und daher mit ihm um die Aufnahme ins Blut konkurriert. Die Gabe von Arginin bietet unter allen Aminosäuren die vielfältigsten gesundheitlichen Vorteile und steigert generell die Lebensqualität.

Arginin ist beteiligt an der Ausschüttung verschiedener Hormone wie zB dem Wachstumshormon Somatotropin (HGH), Prolaktin (aus Hypophyse) sowie Glukagon, Insulin (aus Pankreas) und Noradrenalin (aus Nebennieren). Arginin ist weiters beteiligt an der Zellteilung und der Reifung weißer Blutkörperchen des Immunsystems.

Mängel an einzelnen Aminosäuren kommen grundsätzlich nur bei einem Magensäuremangel oder bei einem Mangel an eiweißspaltenden Verdauungsenzymen vor. 

Arginin unterstützt Herz und Durchblutung

2) Die Bildung von Stickstoff ist die wichtigste Aufgabe von Arginin

Stickstoff (NO) ist ein hochreaktives Gas, welches in den Blutgefäßen aus dem Enzym NO-Synthase gebildet wird und für die Erweiterung der Blutgefäße verantwortlich ist. Arginin ist die einzige Vorstufe für Stickstoff. Darauf ist auch die Wirkung von Arginin gegen diverse Durchblutungsstörungen zurückzuführen wie zB Arteriosklerose.

Stickstoff ist notwendig, damit Blutgefäße bzw. deren glatte Muskulatur sich entspannen und erweitern können. Die Wirkung von Stickoxid im Körper ist gut untersucht und betrifft vor allem Blutdruck, Herzfunktion, Entzündungsverlauf und die Gedächtnisfunktion.

Während Stickstoff den Blutgefäßen lebensnotwendig ist, kann es bei einem Überschuss im restlichen Körpergewebe nitrosativen Stress auslösen. Die Wirkung einer zusätzlichen Gabe von Arginin an der Beteiligung an nitrosativem Stress wird aber noch kontroversiell diskutiert.

Jedenfalls hat die Gabe von Arginin neben der Stickstoffbildung jedoch noch andere Vorteile. 

3) Arginin entgiftet Ammoniak

Als Produkt der Eiweißverdauung im Darm und bei intensiven Sporteinheiten entsteht das stickstoffhaltige Toxin Ammoniak, welches in der Leber entgiftet werden muss. Die Entgiftung von Ammoniak hat für den menschlichen Körper höchste Priorität.

Arginin wirkt gemeinsam mit der Aminosäure Ornithin im sogenannten „Harnstoffzyklus“ der Lebermitochondrien mit, bei der Ammoniak in mehreren Schritten zum wasserlöslichen und somit über die Nieren ausscheidbaren Harnstoff umgewandelt wird. Arginin wird im letzten Schritt des Harnstoffwechsels durch das Enzym Arginase in Ornithin und Harnstoff aufgespalten.

Die Gabe von Arginin kann die Entgiftung von Ammoniak unterstützen und allfällige Enzymdefekte einzelner Schritte des Harnstoffzyklus ausgleichen. Weil ein Überschuss an Ammoniak toxisch auf Nervenzellen wirkt und unter anderem auch Schlafstörungen (insbesondere Einschlafstörungen) verursachen kann, kann die Gabe von Arginin auch für einen erholsameren Schlaf sorgen.

In diesem Zusammenhang ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Ornithin den Harnstoffzyklus noch besser unterstützt als Arginin.

4) Arginin regeneriert die Darmschleimhaut

Arginin hat eine ähnlich positive Wirkung auf die Darmschleimhaut wie Glutamin. Es regeneriert die Darmschleimhaut und versorgt dessen Zellen mit Energie, reguliert die Immunabwehr und hindert das Eindringen von Fremdkeime über die Darmschleimhaut.

5) Arginin unterstützt das Immunsystem

Neben der auch für das Immunsystem relevanten Wirkung an der Darmschleimhaut regt Arginin die Thymus-Drüse zur Produktion von Abwehrzellen an, verbessert die zelluläre Immunantwort, regt die Phagozytose zur Vernichtung von Fremdsubstanzen an und unterstützt die Bildung von T-Lymphozyten bzw. gleicht Funktionsstörungen der T-Lymphozyten aus. Die Makrophagen (Fresszellen des Immunsystems) produzieren wiederum freie Radikale zur Abwehr gegen Bakterien.

6) Weitere Wirkungen von Arginin als Nahrungsergänzung

    • erweitert Blutgefäße, senkt Blutdruck und verbessert Durchblutung (durch Stickoxid),
    • erhöht Pumpleistung des Herzens sowie die sportliche Leistungsfähigkeit,
    • verbessert Potenz (ähnlich wie PDE-5-Hemmern (Viagra, Levitra, Cialis)),
    • fördert Wundheilung bei Verletzungen und Operationen (durch Protein- bzw. Kollagensynthese)
    • wirkt antibakteriell,
    • wirkt indirekt muskelaufbauend bzw. anabol (durch Freisetzung der Wachstumshormone HGH, Prolaktin und Glukagon sowie Förderung der Kreatinspeicherung),
    • fördert Schlaf (durch Entgiftung von Ammoniak und verstärkter Bildung von Wachstumshormon HGH),
    • entspannt Nervenzellen der Darmwand (durch Stickoxid),
    • fördert Gedächtnis (durch Stickoxid),
    • hemmt Gewichtszunahme (durch Vermehrung der Mitochondrien, die intrazellulären Energiekraftwerke),

7) Mögliche Anwendungsbereiche bzw. Indikationen von Arginin:

Bluthochdruck (und dadurch bedingte Gefährdung der Nieren), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Durchblutungsstörungen (Arteriosklerose, Thrombosen, Embolie), Hyperammonämie (Ammoniaküberschuss), Erektile Dysfunktion (ED) / Impotenz / schwache Erektionsstörungen

Harnstoffzyklusdefekte, Metabolische Alkalose bei Erbrechen, Altersdemenz, Migräne, Diabetes bzw. erhöhte Blutzuckerwerte, geschwächtes Immunsystem, Magen-Darm-Erkrankungen (Magendarmgeschwür, Darmschleimhautschäden), Wundheilungsstörungen (bzw. nach Verletzungen oder bei Operationswunden), chronische Krankheiten, Mangel an Wachstumshormonen, Leistungssport,

Fruchtbarkeitsstörungen bzw. Unfruchtbarkeit bei Mann und Frau, Unterstützung der Immunfunktion bei Chemotherapie, gewollte Gewichtsabnahme (erhöhte Mitochondrienzahl kurbelt Verbrennung von Zucker und Fett an) und Muskelaufbau (anabole Wirkung lt. Tierversuch mit Schweinen belegt),

künstliche Ernährung bzw. Gewichtsverlust / Katabolie (gemeinsam mit Glutamin zB bei HIV-Patienten), Nierenkrankheiten (sofern nicht-entzündlich und nicht-autoimmun), Angststörungen, Gedächtnisstörungen (durch Stickoxid)

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Achtung: siehe hierzu auch unter Kontraindikationen): kongestive Herzinsuffizienz (Pumpschwäche des Herzens) und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Angina Pectoris, koronare Herzerkrankung, verheilte Myokardinfarkte, Arteriosklerose im frühen Stadium, erhöhe Cholesterin- oder Blutzuckerwerte) 
  • Diabetes: Arginin verbessert bei Diabetikern die Insulinsensitivität, reduziert oxidativen Stress, reduziert im Tierversuch Blutspiegel an Glukose, Homocystein und Blutfette. 
  • Impotenz und Fruchtbarkeitsstörungen: L-Arginin bildet Stickstoff und ist an der Bildung des  Erektionsstoffs cGMP im Schwellkörper beteiligt. Nachgewiesen ist die erektionsfördernde Wirkung allerdings nur bei schwachen Erektionsstörungen. Durch eine verbesserte Durchblutung der Geschlechtsorgane kann möglicherweise auch die Fruchtbarkeit bei Frau und Mann gesteigert werden. Eine eindeutige Verbesserung der Erektionsfähigkeit lies sich in Studien aber erst in Kombination von Arginin mit Pinienrindenextrakt (80 mg – 120 mg) feststellen.

8) Mangelursachen / erhöhter Bedarf an Arginin

Mängel an Aminosäuren kommen nur bei einem Magensäuremangel oder bei einem Mangel an eiweißspaltenden Verdauungsenzymen vor. Ein erhöhter Bedarf an Arginin ist allerdings bei chronischen Entzündungen gegeben, bei denen vermehrt Arginin verbraucht wird.

9) Natürliches Vorkommen von Arginin in Nahrungsmittel

Kürbiskerne, Haferflocken, Fleisch, Nüsse (vor allem Erdnüsse, aber auch Haselnüsse, Mandeln, Paranüsse und Walnüsse), Schokolade, Erbsen, Weizen, Eier, Bier, Kartoffelchips, Sesam, Schokolade, Kokosnuss, Vollreis und Vollkornbrot, Nüsse.

10) Nebenwirkungen von Arginin

Gute Verträglichkeit jedenfalls bis 6g täglich. Mögliche Nebenwirkungen können dann Durchfall und Übelkeit sein.

 

11) Wann sollte Arginin nicht eingenommen werden? (Kontraindikationen von Arginin)

Herpes simplex-Virus (umstritten), niedriger Blutdruck, Infektionen mit E. Coli-Bakterien, Bornavirus, Gabe von blutgefäßerweiternden (zB Viagra, Nitroglycerin-Präparate) und blutverdünnenden Medikamente (zB Macumar), Bluterkrankheit, Kryptopyrrolurie und erhöhte Citrullin-Werte im Blut, nitrosativer Stress (und dadurch erfolgte Nierenschäden), etabliertes Tumorwachstum (Krebs im späten Stadium), hochentzündliche Erkrankungen ausgelöst durch nitrosativen Stress (kontroversiell diskutiert)

  • Bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen: instabile Myokardinfarkt, nach frischen Beipassoperation, schwere Arteriosklerose, starke Herzrhythmusstörungen 
  • Hochentzündliche Erkrankungen ausgelöst durch nitrosativen Stress (kontroversiell diskutiert): Arginin ist Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO) und Citrullin, welche nitrosativen Stress vor allem in den Mitochondrien auslösen können. Erhöhte Citrullinwerte im Blut weisen auf einen chronischen nitrosativen Stress hin. Die Wirkung einer zusätzlichen Gabe von Arginin an der Beteiligung an nitrosativem Stress wird aber noch kontroversiell diskutiert.
  • Bei folgenden hochentzündlichen Erkrankungen wird jedenfalls vermehrt Peroxynitrit aus Stickstoff produziert, was zu nitrosativen Stress und zu einer Schädigung an Proteinen und DNA führt: bestimmte Asthmaformen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Autoimmunerkrankungen, bestimmte Krebserkrankungen, entzündliche Erkrankungen von Haut (Schuppenflechte, Sonnenbrand) und Magen-Darm-Trakt, rheumatoide Arthritis. Nitrosativer Stress wird auch das Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson) mitverantwortlich gemacht.

12) Dosierung von Arginin

6g täglich über den Tag verteilt. Die Wirkung von Arginin tritt erst nach längerer Einnahme über mehrere Wochen ein, wenn der Blutspiegel konstant eine bestimmte Höhe erreicht hat.

13) Sinnvolle Kombinationen von Arginin mit anderen Nahrungsergänzungsmittel

Pinienrindenextrakt (Pine Bark) schützt wegen seiner antioxidativ wirkenden sekundären Pflanzenstoffen Blutgefäße vor oxidativem Stress und erhält damit deren Funktion zur Bildung von Stickstoff. Die Studienlage von Arginin kombiniert mit Pinienrindenextrakt bei blutgefäßbedingter erektiler Dysfunktion, dh bei Durchblutungsstörungen, ist gut. In der Studie wurden 3000mg Arginin kombiniert mit 80 mg – 120 mg Pinienrindenextrakt.

Arginin ist eine basische Aminosäure und wird durch eine Kombination mit Hydrochlorid (HCl) in eine stabilere Form gebracht (Arginin HCl). Eine Kombination mit L-Citrullin verlängert die stickstofferhöhende Wirkung von Arginin.

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1) By Nico Paix (Own work) [CC BY 2.0], via Flickr

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