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Nährstoffe bauen den Körper, Pflanzenstoffe stimulieren ihn

Biochemie und Stoffwechsel

Während Nährstoffe wie Mineralien und Vitamine dafür sorgen, dass das System Mensch überhaupt funktionieren kann, kann mit der Einnahme von bestimmten Pflanzen und deren Extrakten eine stimulierende Wirkung auf den Körper ausgelöst werden. In diesem Artikel erfährst du, wann es Sinn macht, Nährstoffe zu ergänzen und wann Pflanzenstoffe mehr Erfolg versprechen.  

Die Basis für Gesundheit ist, dem Körper zu geben, was er braucht, um sich selbst erhalten und auch heilen (!) zu können. Erst lebenswichtige Nähr- und Vitalstoffe (zB Mineralien und Vitamine)  ermöglichen das. Nährstoffmängel blockieren dieses System und müssen daher ausgeglichen werden. Sind auf der anderen Seite ausreichend Nährstoffe vorhanden und unterliegt der Körper primär vielmehr einer Fehlregulation können Pflanzenstoffe besonders dann nützlich (zB bei Stress).

Zusammengefasst lässt sich sagen:

Nährstoffe sind die Basis für Gesundheit und Pflanzenstoffe stimuliert sie. 

In diesem Artikel erfährst du mehr dazu, wie du an das Thema Nährstoffe und Pflanzenstoffe herangehen kannst und wann welche Art von Nahrungsergänzung sinnvoller ist.

Gesamt-Lesezeit: ca. 8 Minuten

1) Die Basis: Nährstoffe des Körpers

 

Der Körper setzt sich aus sehr vielen verschiedenen Nährstoffen zusammen und wird durch sie am Laufen gehalten.

Manche dieser Nährstoffe sind essentiell, das heißt diese muss der Körper über die Nahrung aufnehmen. Andere sind nicht- (oder semi-) essentiell und können vom Körper selbst (zu kleinen Teilen) synthetisiert/hergestellt werden.

Generell ist zum Aufbau des Körpers folgendes zu sagen:

Gesamt betrachtet, besteht der Körper zum Großteil aus Proteinen.

Zu diesen Proteinen (auch Eiweiße genannt) zählen nicht nur Muskelgewebe sondern insbesondere auch das Bindegewebe (in Skelett und Stützgewebe von Organen). Proteine sind ein Verbund aus mehreren Aminosäuren. 

Nicht aber nur der Körperaufbau an sich besteht großteils aus Protein, sondern auch der Stoffwechsel selbst, also der Prozess hinter Auf- und Abbau von Körpergewebe und Energiegewinnung. Diese Stoffwechsel-Proteine heißen “Enzyme”. Sie dienen der Durchführung und Beschleunigung von biochemischen Reaktionen, weshalb sie auch als Katalysatoren bezeichnet werden können.

Kurz gesagt:

Enzyme sind der Stoffwechsel!

… weil sie eben bestimmte chemische Prozesse im Körper katalysieren bzw. beschleunigen und Leben überhaupt erst möglich machen.

(Enzyme lassen sich in ihrer Bezeichnung übrigens leicht an der Endung “-ase” erkennen.)

Essentielle Nährstoffe wie Vitamine und auch Spurenelemente (zB Zink, KupferMangan) haben eine ihrer Hauptaufgaben im Körper darin, dass durch sie Enzyme  aktiviert werden, damit diese ihre Aufgabe erledigen können. 

Fehlen diese aktivierenden Nährstoffe (sogenannte Enzym-Kofaktoren), fehlt somit auch die Aktivität bestimmter Enzyme. Die Folge davon ist, dass der Stoffwechsel blockiert, langsamer wird und der Körper nach und nach seine Fähigkeit verliert, sich selbst zu erhalten und zu heilen. Der Körper wird anfälliger für Krankheit und chronische Entzündung. 

Wir merken uns deshalb:

Nährstoffe sind der Engpass des Körpers zu seiner stofflichen Selbstheilung.

… aber ja, natürlich darf man nicht den Geist bei der Gesundwerdung und Gesunderhaltung vergessen!

Doch nur dann, wenn der Körper über die notwendigen Baumaterialien verfügt, wird er alles Notwendige haben, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit überhaupt erst zu ermöglichen … und damit Balance im biochemischen System ermöglichen können.

Und genau aus diesem Grund ist es wichtig, immer zuallererst dafür zu sorgen, alle körpereigenen und essentiellen Nährstoffe in ausreichenden Mengen über die Nahrung zuzuführen und damit die eigene Biochemie in eine günstige Richtung zu steuern.

Diesen Ansatz der Ergänzung von Nährstoffen verfolgen auch medizinische Disziplinen wie die Orthomolekularmedizin und die neuartige stark wissenschaftlich ausgerichtete funktionelle Medizin.

Wie immer gilt auch im Bereich der Nahrungsergänzung:

Nicht im Übermaß (die Dosis macht das Gift), aber alle in ausreichender Menge zuführen! Und bei einem Mangel oder Mehrbedarf eben auch mit Nahrungsergänzung. 

Nährstoffe sind die Basis unseres Lebens!

Im Vergleich mit Pflanzenstoffen (die gleich weiter unten behandelt werden) hat Nahrungsergänzung einzelner Nährstoffe den deutlichen Vorteil, dass man sie eben isoliert einnehmen und damit auch ihre Wirkung/Nichtwirkung leichter wahrnehmen kann! (Falls dich interessiert, wie du die Wirkung von Nahrungsergänzung dokumentieren kannst, schau dir den “Guide: Wie führe ich ein Gesundheitstagebuch?” an.)

Wichtig: Bevor du mit Nahrungsergänzung beginnst, lasse deinen Nährstoffstatus mit Laboruntersuchungen testen. 

2) Die Stimulatoren: Extrakte aus Pflanzen (Naturheilkunde)

 

Neben der gezielten Einnahme einzelner Nährstoffe steht die Nahrungsergänzung mit bestimmten Pflanzenextrakten, die aufgrund ihrer Zusammensetzung meist ein breites Wirkungsspektrum haben.

Bekannte Pflanzenextrakte, die in der Naturheilkunde (zB auch in Ayurveda, traditionelle chinesische Medizin) verwendet werden, sind zum Beispiel:

  • Curcumin (=Wirkstoff der Pflanze Gelbwurz/Curcuma),
  • Ingwer,
  • Artischocke,
  • Mariendistel,
  • OPC,
  • Rutin,
  • Astragalus,
  • Olivenblattextrakt
  • Maca,
  • Ashwagandha,
  • Rhodiola (auch Rosenwurz genannt),
  • Panax Ginseng

Wegen der gezielten Wirkung besonderer Inhaltsstoffe werden sie auch “Nutrizeutika” oder “Phyto-Medikamente” genannt.

Natürlich enthalten alle diese Pflanzenextrakte auch gewisse Menge an Bau- und Nährstoffen des menschlichen Körpers, jedoch nur in geringen Mengen und in einer Mischung, sodass sie sich grundsätzlich nicht zur gezielten Behebung von Nährstoffmängeln eignen.

Eine eigenständige, gesundheitlich positive Wirkungen erzielen diese Pflanzen durch die darin enthaltenen, sekundären Pflanzenstoffe und Farbstoffe (zB Polyphenole, Flavinoide, Chlorophyl, etc) die eine stimulierende Wirkung ausüben. Sie geben dem Körper aus biochemischer Sicht einen Anstoß in eine bestimmte Richtung.

Nach Anwendungsgebiet könnte man es so einteilen:

  • Fruchtbarkeit (Ashwaghanda, Ginseng)
  • Abbau von Stress und Depression (Ashwaghanda, Rhodiola)
  • Antimikrobiell (Oreganoöl, Olivenblattextrakt)
  • Immunsystem anregend (Astragalus)
  • Antioxidativ (OPC, Rutin)
  • Leberentgiftung (Mariendistel, Artischocke)

Pflanzen mit stimulatorische und insbesondere ausgleichende Wirkung auf das Stresshormonsystem (zB Ashwaghanda, Ginseng und Rosenwurz) werden wegen ihrer Wirkung “Adaptogene” genannt, weil sie einen chronisch gestressten Körper wieder ins Gleichgewicht, in die sogenannte “Homöostase“, bringen können.

Deshalb:

Pflanzenstoffe dienen in erster Linie der Stimulation der Körperbiochemie.

… um jedoch etwas regulieren zu können, muss – wie bereits gesagt – die Nährstoff-Grundlage vorhanden sein!

Ein Nachteil bei Pflanzenstoffen:

Nicht jeder ist für die Einnahme von Pflanzenstoffen geeignet!

… das gilt vor allem für Menschen mit diversen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und leaky gut!

Denn auch wenn Heilpflanzen sehr beliebt sind und ihre berechtigten Anwendungsbereiche haben, können sie den Körper “reizen“. Eine solche Reizung findet beispielsweise bei chronischen Entzündungen des Darms statt.

Man vergisst leider zu oft (bei Nahrungsergänzung mit Pflanzenstoffen), dass Pflanzen sich natürlich auch vor Fressfeinden schützen wollen und das können sie nur, indem sie bestimmte “Gift”-Stoffe zumindest in kleinen Teilen enthalten. Empfindlichen Menschen mit vielen (kleinen, latenten) Entzündungen im Körper kann das schon zu viel sein.

Auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift.

3) Nicht-essentielle Nährstoffe (und weshalb wir sie vermehrt brauchen)

Zu einer guten Nährstoffversorgung zählen übrigens nicht nur ausreichend essentielle Nährstoffe (wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren und Aminosäuren), sondern auch die Deckung eines Mehrbedarfs an nicht- oder semi-essentiellen Nährstoffen.

Letztere kann der Körper zwar selbst synthetisieren/herstellen, aber sehr oft eben nicht in ausreichenden Mengen. Zu ihnen zählen unter anderem Glycin, Cholin, Taurin, Carnitin, Kreatin und Cystein (die übrigens alle in tierischen Produkten enthalten sind).

4) Fazit: Basis vor Stimulation

Wir müssen dem Körper geben, was er braucht, um sich selbst erhalten und auch selbst heilen zu können. Erst Nährstoffe ermöglichen das und deshalb gilt auch dieser Satz:

Nährstoffmangel schlimmer und viel häufiger als ein Nährstoffüberschuss!

Ohne Nährstoffe kann der Körper wichtige Auf- und Umbauprozesse in unserem Körper nicht starten, das System blockiert. Haben wir genug Nährstoffe in uns und haben wir eher das Gefühl, dass der Körper Fehlregulation unterliegt, können hingegen Pflanzenstoffe besonders nützlich sein (zB bei Stress).

Natürlich schließt dies sinnvolle Kombinationen von Nährstoffen mit Pflanzenstoffen nicht aus.

Alles Gute

Daniel

PS.: Wenn du herausfinden willst, welche Nahrungsergänzungsmittel ich persönlich gut finde, dann schau mal hier.

bionutrix
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